Ein Mann räumt auf
Eine problematische Vergangenheit reflektiert der südafrikanische Musiker Yellow House auf seinem Album „Yellow House Psalms".
Eine Sammlung von acht Pop-Songs „Psalmen“ zu nennen, kann viel bedeuten, will aber auf jeden Falls etwas Großes bezeichnen: Selbstheilung? Zur Besinnung kommen? Tätige Reue? Vielleicht ist es alles zusammen… Fest steht jedenfalls: Der südafrikanische Sänger, Songwriter, Produzent und Multiinstrumentalist Yellow House, der auf den bürgerlichen Namen Emile van Dango hört, räumt auf in seinem Leben, reflektiert eine belastete Kindheit, problematische Beziehungen und Kämpfe mit der Verführungskraft von Drogen.
Der Titel „Trouble Always Finds Me“ bringt griffig auf den Punkt, was jetzt der Vergangenheit angehören soll, „Comedown King“ führt im Namen einer neuen Liebe vor, wie die Zukunft aussehen soll: „I promise, for you I’d get clean / I swear that I can walk the line for you / rewrite all these tragic scenes.“
Musikalisch ist das inszeniert als Indie-Pop-Rock mit ganz leichtem Soul-Einschlag und wattigem, im Verhältnis zu den eher angespannten Inhalten bemerkenswert gelassenem Synthi-Backing; irgendwo zwischen Night Moves und den Electro-Pop-Platten von Aaron Maines Projekt Porches. Insgesamt recht stimmig, ein bisserl kurz und mit einer sensationell schönen, tröstlichen Ballade („It´s Just Goodnight“) als Rausschmeißer.