Im Geiste des Punkrock

Kompromisslos-krachend und unbehauen-roh: Das Debüt der Sprints aus Irland

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14. März 2024
Sprints

Sprints: Letter to Self (City Slang/Rough Trade)

Der Nachschub an interessanten Gitarrenbands aus Irland – es sei nur auf aktuelle Bands wie Fontaines DC, The Murder Capital und Gilla Band (vormals Girl Band) verwiesen – endet wohl nie. Mit Sprints ist wieder eine Band aufgetaucht, die mehr als ein Hoffnungsträger ist und nach zwei mit viel Vorschusslorbeeren bedachten EPs mit „Letter To Self“ ein überzeugendes, energetisch-brodelndes Debütalbum veröffentlicht hat. Das Quartett aus Dublin – Karla Chubb (Gesang & Gitarre), Colm O´Reilly (Gitarre), Jack Callan (Schlagzeug), Sam McCann (Bass) – schlägt musikalisch eine Brücke von den Buzzcocks über die Pixies bis zu den Idles und lässt den stets aktuellen Geist des Punkrock in elf kompromisslos-krachenden und unbehauen-rohen Songs wiederaufleben.

Polternde Postpunk-Wucht, lärmiger Grunge-Sound und ein wenig Garagenrock-Appeal bilden das musikalische Fundament für Songs, die sich an Themen wie Identität, Existenzangst, weibliche Selbstbehauptung oder Systemverweigerung abarbeiten. Zorn, Wut und Ärger dienen als emotionaler Treibstoff für ein fulminantes Debüt, das nicht nur von Wucht, Dynamik und polternder Energie lebt, sondern auch auf souveräne Art mit dem Wechsel von Laut und Leise spielt und neben den rohen und ungestümen Tönen auch Platz für Melodien und ruhigere Momente bereithält.

Anspieltipps: „Heavy“, „Cathedral“, „Literary Mind“, „Shadow Of A Doubt“ und „Adore,Adore,Adore“.

Sprints

Sprints: Letter to Self (City Slang/Rough Trade)