Chillen mit dem „Godfather of Chillwave“

Mit seinem Album „Notes From A Quiet Life“ liefert Ernest Greene alias Washed Out einen angenehmen Begleiter durch die heißen Sommertage.

Von
15. August 2024

Cartoon: Margit Krammer

Pitchfork, die Mutter aller Online-Musik-Magazine, hat Ernest Greene einmal den „Godfather of Chillwave“ genannt. Chillwave, das ist, vereinfacht dargestellt, Synthi-Pop mit stärkerem organischem Einschlag und zumeist melancholischer Anmutung; ziemlich retro, wie so vieles derzeit, und gerne mit einem Hauch oder Lüfterl psychedelischer Besinnung.

Greene, der unter dem Künstler-Moniker Washed Out firmiert, kommt aus dem Süden der USA, nämlich aus Georgia. Dort ist er 2021 aus der Metropole Atlanta weg aufs Land gezogen und hat sich auf einer Pferdefarm eingenistet. Solchermaßen also der Tretmühle des Pop-Business entflohen, arbeitet der 41-Jährige, der auch malt und Skulpturen fertigt, daran, seinen Lebensraum und seine künstlerische Produktivität bewusst wahrzunehmen, sprich: wirklich zu er-leben.

Washed Out: Notes From a Quiet Life (Sub Pop)

Die Musik und Texte seines fünften Albums, „Notes From A Quiet Life„, reflektieren solch existenzielles Verlangen nicht wirklich (oder nur sehr bedingt) – zu geschmackvollst austarierten, fließenden Synthi-Sounds und kompakter, versiert-variabler Rhythmik erzählt Greene mit seiner sonoren, wehklagenden Stimme von kriselnden bzw. beendeten Beziehungen und gibt etwas Lebenshilfe à la Gerade-in-der-Dunkelheit-sieht-man-das-Licht-am-besten.

Ja, gewiss, es gibt Aufregenderes, aber gerade in solch heißen Sommertagen, wo einem jeder Handgriff und Fußtritt schwer fällt, fügt sich solche von Herausforderungen und Provokationen freie Musik vorzüglich. Ambient Music in genau diesem Sinne.

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