Intelligent strukturierten Gitarren-Pop bietet das Duo Ducks Ltd. aus Toronto auf seinem zweiten Album.

In der Sparte traditioneller Gitarrensound mit zeitgenössischem Antlitz hat in diesem Jahr das in Toronto ansässige Duo Ducks Ltd. die Nase vorn. Sein melodiöser, von quirligen, eleganten und rhythmusbetonten Gitarren getriebener Pop-Rock bewegt sich grundsätzlich auf bekannten musikalischen Pfaden in den Spuren der Feelies, der Go-Betweens, von R.E.M. oder der Flying Nun-Legenden The Chills und The Verlaines, ohne jemals epigonal zu klingen. Das zweite Studioalbum von Sänger und Gitarrist Tom McGreevy und Gitarrist Evan Lewis ist aber weit mehr als eine weitere Stilübung zwischen melodieselig-schrammelndem Jangle-Pop und hypnotischem Indierock, sondern eine geglückte Weiterentwicklung bekannter Ausdrucksweisen und Stilmittel.

Auf „Harm’s Way“ lotet das Duo mit großer Spielfreude, nervöser Energie, viel Finesse und charmanter Lässigkeit sämtliche Ecken eines Genres aus, das schon (zu) oft totgesagt wurde. Schimmernde, melodieverliebte Pop-Eleganz trifft auf rhythmische Komplexität, unwiderstehliche Hooklines auf melancholischen Wohlklang und wir hören neun Songs lang nichts weniger als die Quintessenz von Jangle-Pop und Indierock. Das Duo Ducks Ltd. hat ein ausgeprägtes Gespür dafür, seine Musik zugleich nachdenklich und überschwänglich, fiebrig und melancholisch, und auf diese Weise den Gitarrenpop alter Schule frisch, unverbraucht und eigenständig klingen zu lassen. Es sind  melodisch raffinierte, intelligent strukturierte und rhythmisch effektiv akzentuierte Songs, aus denen „Hollowed Out“, „Train Full Of Gasoline“, „Cathedral City“ und „Heavy Bag“ herausragen. Tolles (zweites) Album eines noch nicht sehr bekannten Duos.